Für meinen Kollegen Denis und mich stand ein ganz besonderer Ausflug auf dem Programm: Wir sollten Fr. B. und ihre Tochter von einem Hospiz in Norderstedt abholen und zu einem Herzensziel fahren – dem Lieblingshotel von Fr. B. in Hohwacht an der Ostsee. Dort wollte sie noch einmal den Zauber vergangener Urlaube erleben und bei einer Tasse Kaffee in Erinnerungen schwelgen.

Der Empfang war warm und herzlich, sowohl vom Personal des Hotels als auch von den Gästen, die uns freudig erwarteten. Schon bei der Begrüßung war klar: Diese Fahrt würde eine unvergessliche Erfahrung für alle Beteiligten werden. Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns auf den Weg und die Zeit verging wie im Flug, während wir uns in angeregten Gesprächen über alte Zeiten austauschten.

Am Hotel angekommen spürte Fr. B. sofort die wohligen Erinnerungen an die gemeinsamen Urlaubsmomente mit ihrem Ehemann: Ein liebevoll gedeckter Tisch im Café des Hotels, mit einem atemberaubenden Blick auf das Meer, wartete bereits auf uns. Wir genossen die Tasse Kaffee und das Stück Kuchen, während Fr. B. mit uns über all die schönen Reisen sprach, die sie hier in Hohwacht verbracht hatte. Es war so berührend, ihr zuzuhören, wie sie von den unvergesslichen Erlebnissen erzählte. Das Hotelpersonal sorgte fürsorglich für uns und überraschte uns sogar mit einer Einladung. Ein herzliches Dankeschön dafür.

Gestärkt und voller positiver Energie ging es weiter zur Seebrücke, wo uns die raue Ostsee mit eisigen Winden empfing. Doch trotz der Kälte genoss Fr. B. den Moment in vollen Zügen und ließ sich von der frischen Brise ordentlich durchpusten. Der Wind, der durch unsere Haare zog, brachte uns alle zum Frösteln, aber es war ein Moment, der uns einander noch näherbrachte.

Als wir das Pflegeheim erreichten, um Fr. B.s Ehemann zu besuchen, erzählte uns die Pflegekraft, dass er sich bereits „schick gemacht“ hatte und auf uns wartete. Es war ein wundervolles Wiedersehen nach vielen Monaten der Trennung – ein emotionaler Moment, den wir alle so schnell nicht vergessen werden.

Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu, und wir brachten Fr. B. und ihre Tochter zurück ins Hospiz. Der Abschied war schwer, doch alle waren erfüllt von den wunderschönen Momenten, die wir gemeinsam erleben durften. Besonders gefreut hat sich Fr. B. über den Wünschewagen-Teddy, den sie sofort auf den Namen „Wünschi“ taufte – ein kleiner, aber bedeutungsvoller Begleiter, der sie an diesen besonderen Tag erinnern wird.

Es war ein Tag voller Lachen, Erinnerungen und vor allem Liebe – und wir sind dankbar, dass wir Teil davon sein durften.